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Sonnensterne fotografieren

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So fängst du magische Momente ein!

Kennt ihr den wunderschönen Effekt, der entsteht, wenn das Sonnenlicht durch eine kleine Blendenöffnung unserer Kameras fällt? Die Sonnensterne. Dieses magische Schauspiel, wenn die Sonne am Himmel zu einem funkelnden Stern wird, ist immer wieder ein Highlight in der Fotografie.

Wie entsteht ein Blendenstern?

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Blendenwahl. Die Blende unserer Kameras besteht aus beweglichen Lamellen. Bei einer offenen Blende sind diese Lamellen weit auseinandergezogen, sodass viel Licht auf den Sensor fällt. Schließt man die Blende jedoch, so rücken die Lamellen eng zusammen, und nur wenig Licht kann durch die kleine Öffnung dringen. Das führt dazu, dass sich das einfallende Licht an den Kanten der Lamellen beugt und den strahlenden Sterneneffekt erzeugt. Aus diesem Grund werden Sonnensterne auch als Blendensterne bezeichnet. Allerdings funktioniert dieser Effekt ausschließlich mit einer Lamellenblende – eine kreisrunde Blendenöffnung würde keinen Stern erzeugen.

Wähle die richtige Blende

Um klare Sonnensterne zu erzeugen, ist die Wahl der Blende entscheidend. Eine kleine Blendenöffnung zwischen f/16 und f/22 ist hier dein bester Freund und erzeugt die schönsten Sterne. Das liegt daran, dass eine kleinere Blende das Licht stärker beugt. Es ist wichtig, eine Kamera zu verwenden, mit der du die Blende manuell einstellen kannst. Eine kleinere Blendenöffnung lässt weniger herein, weswegen die Verschlusszeit verlängert werden sollte. Verwende hier am besten ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden. Für die maximale Bildqualität halte den ISO-Wert niedrig.

Blende F/9 | Belichtungszeit 1/250 Sek. | Brennweite 24 mm

Blendenlamellen sind entscheidend

Die Anzahl und Form der Blendenlamellen in deinem Objektiv beeinflusst die Form und Schärfe der Sonnensterne. Bei einer geraden Anzahl von Lamellen entspricht die Anzahl der Strahlen genau der Lamellenanzahl. Bei einer ungeraden Anzahl von Lamellen verdoppelt sich die Anzahl der Strahlen auf deinem Foto, da die Symmetrie fehlt. Es lohnt sich, mit verschiedenen Objektiven zu experimentieren, um zu sehen, welches die besten Ergebnisse liefert.

Live View für deine Sicherheit

Beim Fotografieren der Sonne solltest du immer den Live View Modus deiner Kamera nutzen, um deine Augen zu schützen. Außerdem hilft dir der Live View dabei, die Position der Sonne und den Effekt der Blendensterne besser einzuschätzen.

Die Positionierung

Die Position der Sonne in deinem Bild kann einen Unterschied ausmachen. Versuche, die Sonne teilweise von Objekten wie Bäumen, Gebäuden oder Bergen verdecken zu lassen. Das kann nicht nur visuell ansprechender sein, sondern auch die Intensität des Sonnensterns verstärken. Bewege dich und deine Kamera, um den perfekten Winkel und die richtige Position zu finden, wo der Effekt am stärksten ist.

Sauberkeit zählt

Ein sauberes und staubfreies Objektiv ist besonders wichtig, wenn du direkt gegen die Sonne fotografierst. Schmutz führt zu unerwünschten Lichtflecken und Unschärfen, was die Nachbearbeitung deutlich aufwendiger macht.

Zeit und Wetterbedingungen

Die Tageszeit spielt eine große Rolle in der Fotografie, auch beim Einfangen von Sonnensternen. Am besten gelingen diese Aufnahmen in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden, während der sogenannten goldenen Stunde, wenn das Licht besonders weich und warm ist. Klares Wetter ist für die Fotografie von Sonnensternen essentiell, da ein bewölkter Himmel oder Nebel die Sichtbarkeit der Sonne stark einschränken kann.

Optimale Planung

Nutze Apps wie Sun Surveyor, um zu planen, wo und wann du am besten fotografieren kannst. Diese Tools können dir genau anzeigen, wo die Sonne zu jeder Tageszeit sein wird, was bei der Planung von Fotoshootings wirklich hilfreich ist.

Verschiedene Brennweiten

Die Brennweite beeinflusst die Größe des Sonnensterns nicht direkt, kann aber den „Look“ des Bildes verändern. Tatsächlich erscheint der Sonnenstern mit einem Teleobjektiv größer, was jedoch einfach darauf zurückzuführen ist, dass man mit diesem Objektivtyp näher an das Motiv heranzoomen kann.

Die richtige Belichtung

Fotografieren direkt in die Sonne fordert den Dynamikumfang deines Kamera-Sensors heraus. Einerseits solltest du darauf achten, dass die Sonne nicht zu hell erscheint, da sonst die feinen Strahlen verloren gehen. Andererseits soll das Bild möglichst hell aufgenommen werden, um Details zu bewahren, ein Balanceakt, der Fingerspitzengefühl erfordert. Stelle deine Kamera so ein, dass die Sonne im Bild strahlend weiß erscheint, aber vermeide es, dass zu viele Bereiche im Bild schwarz bleiben. Verwende das Histogramm deiner Kamera, um das Clipping zu überwachen und anzupassen. Für die besten Ergebnisse empfehle ich, im Blendenprioritätsmodus (A oder Av) zu fotografieren und die Belichtungskorrektur zu nutzen, um die optimale Belichtung zu finden. Die Feinabstimmung und Korrekturen kannst du anschließend in der Nachbearbeitung vornehmen.

Nachbearbeitung

Die Art und Weise, wie du deine Aufnahmen bearbeitest, liegt ganz bei dir. In der Regel startest du den Bearbeitungsprozess jedoch mit einigen Standardanpassungen:

  • Belichtung erhöhen, um versteckte Details hervorzuheben
  • Lichter reduzieren, um mehr Details in den hellen Bereichen zu bewahren
  • Schwarzanteil verringern, um mehr Details in den dunklen Bereichen sichtbar zu machen

Diese Anpassungen helfen dir, das Problem der Überbelichtung in der Sonne und der Unterbelichtung in anderen Bildbereichen zu minimieren.

Weitere Tipps

Fotografiere bei hohem Kontrast am besten im RAW-Format für eine optimale Bildbearbeitung.

Sonnensterne funktionieren auch mit anderen Lichtquellen, wie zum Beispiel Straßenlaternen oder Taschenlampen. Auch eine Sonnenreflektion auf Wasser und Glas lässt Blendensterne entstehen.

Wenn auf deinem Foto zu viele Blendenflecken entstehen, können diese auch in der Nachbearbeitung entfernt werden. Dazu machst du zwei Aufnahmen. Einmal mit Blendenstern und einmal deckst du die Lichtquelle mit deiner Hand ab. In der Nachbearbeitung fügst du beide Bilder in Adobe Photoshop zusammen.

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